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Vorteile von praxisnahen Studiengängen im Berufsleben

Vorteile von praxisnahen Studiengängen im Berufsleben

Nach dem Abitur entscheiden sich etwa 60 Prozent aller Abiturienten für ein Studium. Die Welt der Studiengänge ist dabei mittlerweile schier unendlich. Während es klassische Studiengänge wie die des Lehramts gibt, zählen auf Theorie basierende Bildungswege bisher zu den beliebtesten. Theorie erfordert in vielen Fällen jedoch auch ein hohes Maß abstrakten Denkens. Dadurch können Studierende zwar wichtige Modelle oder Handlungsleitfaden erlernen, aber nicht konkret und situativ handeln.

Inwieweit ein praxisnaher Studiengang dem Problem der Kluft zwischen Theorie und Praxis vorbeugen kann, erfahren Sie in diesem Artikel.
Die Schule als Ort der Theorie

Mit dem Beginn des siebten Lebensjahrs besuchen Kinder die Grundschule und erlernen damit wichtige Basisfähigkeiten für die Bewältigung des Alltags. Die kommenden neun bis 13 Jahre werden weitere mehr oder weniger wichtige Inhalte kennengelernt, die auf das Leben als erwachsene Person vorbereiten sollen. Es ist jedoch kein Geheimnis, dass die meisten Schüler viele Lehrinhalte als nicht nötig ansehen, während das Erlernen anderer alltäglicher Umgangsweisen fehlt. Dementsprechend gilt die Schule als Ort der Theorie, der sich in den anfänglich erlernten Basisinhalten zwar für das spätere Leben eignet, aber an wichtigen Faktoren hapert. Als Beispiel werden von Schülern oft Steuererklärungen oder das Flicken eines Loches in einer Socke genannt.
Während damals vor allem noch Handarbeiten im Fokus der Schule lagen, ist das System in das Auswendiglernen teils unwichtiger Inhalte übergegangen, wodurch kein Bezug zum Alltag erstellt werden kann. Somit fehlt die Praxisnähe und Schülerinnen und Schüler können nur wenig oder gar nichts aus dem Schulalltag nutzen.

Verbundenheit von Theorie und Praxis

Ein praxisnaher Studiengang bringt viele Vorteile mit sich. Einerseits gibt es direkt auch schon im Studium durch Praktika oder einen Austausch viele Möglichkeiten, tiefer in einen Beruf einzutauschen. Diese Einblicke verhelfen Studierenden dabei, über die Eignung und das Interesse für das jeweilige Studium zu entscheiden. Es wird direkt ein Bezug zum zukünftigen Berufsleben erstellt, sodass die Zusammenführung von Theorie und Praxis weniger oder gar keine Probleme mehr erschafft.
Ein praxisnaher Studiengang vermittelt einerseits die dennoch nötige Theorie. Auf der anderen Seite werden aber viele Beispiele bzw. Fälle gezeigt, mit denen sich Studierende aktiv auseinandersetzen. Somit werden direkt die erlernten Abläufe durch Eigeninitiative verinnerlicht.
Ein praxisnaher Studiengang kann nicht nur in präsenter Form an einer Universität oder Hochschule erfahren werden. Es gibt auch viele Fernstudiengänge, die Ihnen durch Online-Vorlesungen und Praktika bereits zu Beginn des Studiums die Praxis demonstrieren.

Praxisnähe: nicht nur im Studium

Ein praxisnaher Studiengang ist nicht nur im Studium selbst von Vorteil. Auch der Einstieg in das Berufsleben nach dem Studium ist nach einem auf die Praxis orientierten Studium leichter. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Berufsalltag aktiv in der Praxis bleibt, ist somit auch höher, weil Unsicherheit vermieden wird.
Selbstverständlich gehören Aufgaben, die im Büro erledigt werden müssen auch zum Job dazu. Es fällt jedoch sofort leichter, wieder praktisch zu arbeiten und dadurch auch situativ unterschiedlich auf neue Gegebenheiten zu reagieren. Zudem können diejenigen, die ein praxisnahes Studium absolviert haben, tendenziell besser Zusammenhänge zwischen Theorie und Praxis aufdecken und Kunden besser bzw. schneller helfen.
Nicht zuletzt ist Praxis bewiesenermaßen interessanter als eine trockene Theorie, die nicht immer einfach auf den Alltag bezogen werden kann.

Welche Studiengänge sind praxisnah und besonders beliebt?

Ein gewöhnliches Studium wird meist mit viel Textarbeit in Verbindung gebracht. Wie in der Schule geht es potenziell um das Auswendiglernen wichtiger Inhalte. In der Tat gehört auch diese Aufgabe für einen Studenten dazu. Ein praxisnaher Studiengang verbindet die erlernte Theorie jedoch direkt in den Berufsalltag ein, bringt Beispiele oder lässt sogar aktive Versuche zu. Besonders gut ist das im Studiengang des Medien- bzw. Eventmanagements zu sehen. Zunächst werden einige Strategien erlernt, wie z. B. besondere Anlässe geplant werden können. Im nächsten Schritt geht es schließlich direkt um die Planung eines Events, wodurch das Erlernte auf den Alltag übertragen werden kann.
Ein weiterer Studiengang Medizin. Wer einen erstklassigen NC vorweisen kann, wird in einem Medizinstudium einen ständigen Wechsel von Theorie und Praxis erleben. Anders als beim Eventmanagement können sich Studierende in diesen Bereichen praktisch jedoch nicht beliebig ausleben. Besonders wenn es zu Einsätzen in Kliniken kommt, stehen die Bedürfnisse der Patienten im Vordergrund. Zudem dürfen Medizinstudenten nur einen Bruchteil aller Aufgaben übernehmen, die ein Arzt zur Verfügung hat.
Auch das bereits benannte klassische Lehramtsstudium ist stets bemüht, möglichst praxisnah zu arbeiten. Das geschieht aktuell noch nicht immer, weil die Differenz der Zeit theoretischen Lernens und der Praxisphasen vehement hoch ist.

Fazit: Praxisnähe als Sprungbrett für den Start in den Beruf

Was für Kindergartenkinder der Beginn der Grundschule ist, ist für viele Studierende der Einstieg in das Berufsleben. Menschen müssen sich in neuen Phasen ihres Lebens an die Gegebenheiten anpassen. Das ist für manche Menschen leichter, für andere schwieriger. Als besonders schwierig stellt sich der Sprung eines theoretischen Studiengangs in den Beruf heraus. Das nötige Wissen ist prinzipiell da, kann aber nicht auf Alltagssituationen und Probleme angewandt werden.
Ein praxisnaher Studiengang vermittelt den Zusammenhang von Fakten und situativen Faktoren schon zu Beginn des Studiums und arbeitet damit präventiv anfänglichen Schwierigkeiten vor. Ein theoriebasierter Studiengang heißt nicht zwangsläufig Scheitern, aber erfordert unter Umständen eine längere Einarbeitung und weiteres Sammeln von Erfahrung.