Beamter werden – was gibt es hierzu zu wissen?
Auch heutzutage gibt es noch viele Eltern, die ihren Kindern empfehlen, sich für eine Stelle im öffentlichen Dienst zu interessieren. Gerade dann, wenn der Nachwuchs selber kurz vor dem Schulabschluss noch eher orientierungslos erscheint. Viele Eltern, aber auch die Berufsneulinge selber, wünschen sich einen sicheren Job, den man sich von einem Beamtenverhältnis erhoffen kann. Beamte gehören zwar noch immer zu einer Personengruppe, über die man sich gerne lustig macht, beziehungsweise denen eine gewisse Häme entgegenschlägt, aber auf der anderen Seite wird auch mit viel Neid auf diese Berufsgruppe reagiert.
Als Beamter ist man kein Angestellter, sondern gehört schon zu einer besonderen Berufsgruppe, die im öffentlichen Dienst verankert ist. Sie nehmen besondere Aufgaben wahr und unterliegen aber auch speziellen Regeln und Vorgaben. Diese können sich teilweise recht deutlich von den Angestellten im öffentlichen Dienst unterscheiden. Als Beamter steht man zu seinem Dienstherrn in einem öffentlich-rechtlichen Dienst- und Treueverhältnis. Die Beamten nehmen hoheitsrechtliche Aufgaben wahr und müssen Gewähr dafür bieten, „jederzeit für die freiheitliche demokratische Grundordnung im Sinne des Grundgesetzes einzutreten“.
Wo werden Beamte überall eingesetzt?
Beamte werden als Landesbeamte in den Bundesländern, als Kommunalbeamte in den Kommunen und auch als Körperschaften des öffentlichen Rechts eingesetzt. Zu den Körperschaften zählen auch beispielsweise Universitäten, Stiftungen und berufsständische Kammern. Ansonsten findet man Beamte in ganz unterschiedlichen Bereichen. Sehr häufig sind sie in Behörden als Amtsträger tätig oder im Vollzugsdienst, zum Beispiel bei der Polizei.
Vorteile für Beamte
Um die Vorteile genießen zu können, muss man Hürden überwinden. Denn als Beamter wird man berufen und muss sich dazu als fähig und geeignet erweisen. Die Befähigung bedeutet, dass man als Anwärter besondere Voraussetzungen bezüglich der Bildung und der Laufbahnprüfung vorweisen kann.
Besondere Krankenversicherung
Wenn alles passt, der genießt später als Beamter Vorteile in der privaten Krankenversicherung. Der Dienstherr übernimmt nämlich im Krankheitsfall eine besondere Fürsorge. Mit der sogenannten Beihilfe werden Krankheitskosten erstattet, die bis zur Hälfte der entstanden Kosten betragen können. Als Beamter muss man dann nur noch die Restkosten absichern. Dafür gibt es spezielle Tarife bei den privaten Krankenversicherungen.
Ansonsten hat man noch die Chance, wenn alle nötigen Erfordernisse erfüllt sind, Beamter auf Lebenszeit zu werden, was natürlich ein schönes Stück Sicherheit bedeutet. Auch erreichen Beamte eine deutlich höhere wirtschaftliche Leistungsfähigkeit im Alter, weil ihr Ruhegehalt meist etwa bei 70 Prozent vom Bruttogehalt der letzten zwei Dienstjahre liegt. Durch die hohe Arbeitsplatzsicherheit erhalten Beamte auch meist Kredite zu günstigen Konditionen.
Mögliche Nachteile
Dadurch, dass die öffentliche Verwaltung langsam und ineffizient sein soll, ist das Image der Beamten eher schlecht. Das sollte man berücksichtigen. Auch soll es sogar so sein, dass Beamte durchaus hohen Belastungen ausgesetzt sind und einige aufgrund einer Dienstunfähigkeit sogar ausscheiden. Das steht im Gegenspruch zu der weiterverarbeiteten Meinung, dass Beamte immer einen lauen Job hätten. Auch kann man erwähnen, dass Beamte weniger Arbeitnehmerrechte haben, da sie kein Streikrecht in Anspruch nehmen können. Wo andere Arbeitnehmer noch ein Mitspracherecht haben, wenn es um eine Versetzung geht, können Beamte vom Dienstherrn abgeordnet werden, ohne, dass man darauf Einfluss nehmen kann.